• * Weiterbildung zur Integration prä- und perinataler Erfahrungen (ab 2026):(pdf-de)

  • * Orientierung zur Inneren Gesundheit/Somatic Blueprint (7.-10. Nov. 2024): (pdf-de)
  • * Workshops zur Integration prä- und perinataler Erfahrungen (womb sourround workshop) in der     Tradition Ray Castellino 's (pdf)        nächste freie Plätze:  siehe Flyer

 

Leitgedanken zur Grundhaltung

für die Integration pränataler und perinataler Erfahrungen

 

Diese Leitgedanken basieren auf den „principles“  von Ray Castellino.

 

Die Leitgedanken sind in der Arbeit mit den Familien, in den Workshops und Fort- und Weiterbildungen immer präsent. Auch in den Familien zu Hause, sowie in jeglichen sozialen Gemeinschaften,  können sie einen achtsamen, respektvollen Umgang miteinander unterstützen.

 

Leitgedanke des Willkommen Sein

 

JedeR ist willkommen, so wie er / sie ist. Jede und jeder hat das recht sich auszudrücken und gehört zu werden.

 

Leitgedanke der Zusammenarbeit und gegenseitigen Unterstützung

sind die Grundlage in Workshops und in der Arbeit mit Familien. Die nachfolgenden Leitgedanken basieren darauf und geben dem Gedanken von Zusammenarbeit und gegenseitiger Unterstützung wiederum noch mehr Gewicht.

 

Leitgedanke der Wahl

-              JedeR macht nur das, was sich für ihn / sie stimmig anfühlt.

-              „Nein“ ist somit ein sehr wichtiges und willkommenes Wort:

  • Für denjenigen/diejenige, die ihre Sitzung hat. Selbst der tollste therapeutische Vorschlag oder ein noch so genialer Vorschlag aus der Gruppe kann sich für die betreffende Person nicht stimmig anfühlen.
  • Für die unterstützenden Mitglieder der Gruppe: Wenn jemand um eine besondere Art der Unterstützung gebeten wird, so ist es wichtig, erst hinzuspüren. Fühlt es sich nicht stimmig an, die Unterstützung zu geben, ist ein „nein“ unterstützender, als wenn jemand aus Gefälligkeit sich auf etwas einlässt, was er / sie nicht wirklich möchte.

-              Für die/den PraktizierendeN ist es eine wertvolle Fähigkeit, mit einem „nein“ sitzen zu können. Sie/Er respektiert die Grenzen und unterstützt damit z.B. die Eltern, Großeltern, gesunde Grenzen zu setzen, um das Baby zu unterstützen.

 

Leitgedanke des kurzen häufigen Augenkontaktes

   -    Alle 2 – 3 Minuten einen kurzen unterstützenden Blickkontakt aufnehmen ist   sehr hilfreich. Zum einen wird bei jedem, der/die einen solchen Blickkontakt aufnimmt, Serotonin, das „Gutgehhormon“ ausgeschüttet. Zum anderen ist die Gruppe damit deutlicher im Zusammenhalt und als „gesunde Gebärmutter“ zu spüren.

 

Leitgedanke von Kontakt und Aufmerksamkeit

-          Wenn ich den Impuls habe, jemanden berühren zu wollen, nehme ich Blickkontakt auf und frage, ob es in Ordnung ist, wenn ich ihn/sie berühre. Bei einer Zustimmung gehe ich langsam in die Berührung. Wenn ich die Berührung wieder auflösen oder etwas ändern möchte, nehme ich Blickkontakt auf. Ich kündige es an und überprüfe, ob meine Absicht bei der anderen Person angekommen ist. Vielleicht muss ich erst noch etwas klären, bis die Person zustimmen kann, bevor ich die Berührung auflöse. Als letztes gehe ich mit meiner Aufmerksamkeit weg.

-          Dies baut Sicherheit auf. Es hilft vor allem Kindern, sich sicher zu fühlen, dass nichts Unerwartetes kommt.

-          Dasselbe gilt für verbale Beiträge wie Fragen oder Bemerkungen: erst Blickkontakt aufnehmen und um Zustimmung fragen – gegebenenfalls „nein“ akzeptieren.

 

Leitgedanke der Selbstregulation

-    gut für sich selbst zu sorgen ist eine große Unterstützung des Geschehens.

-          wenn jemand merkt, dass er/sie nicht mehr präsent sein kann, weil die Aufmerksamkeit weggezogen wird, z.B. durch innere Aktivierung, Emotionen, Müdigkeit, innere Abwesenheit....., dann ist es sehr unterstützend für das Geschehen, in diesem Moment eine „Pause“ bzw. ein „Innehalten“ einzuleiten. Dies dient dazu, so für sich zu sorgen oder die erforderliche Unterstützung zu erhalten, die man braucht, dass man wieder präsent sein kann.

-          Die Gruppe ist quasi die Gebärmutterumgebung desjenigen, der gerade die Sitzung hat. Dadurch, dass die Gruppe gut für sich sorgt, wird derjenige/diejenige, die im Mittelpunkt steht, enorm unterstützt. Etliche unserer frühen Verletzungen entstanden dadurch, dass z.B. die Mutter oder jemand aus dem Umfeld zuwenig Unterstützung hatte oder nicht die Fähigkeit hatte, gut für sich zu sorgen. Dadurch, dass wir nun in der Gruppe gut für uns sorgen und uns Unterstützung holen, unterstützen wir denjenigen/diejenige die dran ist, dies zu integrieren.

-          Zu Hause oder in Familiensitzungen: manchmal sind die Kinder sehr schnell     und die Eltern kommen nicht mehr mit, erschöpfen sich. Dann ist es wichtig, dass die Eltern inne halten, Pausen nehmen. Gut für sich sorgen. Es geht also  nicht darum, dass Kind zu kontrollieren und das Kind zu Pausen zu animiren. Es geht darum, dass die Erwachsenen gut für sich sorgen.

Ein Kind wächst mit einem unregulierten Nervensystem auf, wenn die Erwachsenen seiner Umgebung sich nicht regulieren. Ich – Aussagen sind wichtig.

Dasselbe gilt für uns, wenn wir mit Kindern arbeiten. Wir gehen auf das Tempo des Kindes ein und wenn wir nicht mehr mitkommen, sorgen wir für uns, halten inne und sagen, dass wir  innehalten (oder sonstwie für uns sorgen), damit wir dann wieder bei ihm dabei sein können.

 

Leitgedanke der Selbstfürsorge

-          Wir tun das, was wir brauchen, um gut für uns zu sorgen: trinken bei Durst, Essen bei Hunger, auf die Toilette gehen, bequem sitzen, inne halten... Wenn wir gut für uns sorgen, so unterstützt das auch die Person, die gerade bei der Sitzung im Mittelpunkt ist.

-          Eltern können ein Kind nur dann gut unterstützen, wenn auch sie selbst gut für sich sorgen. Das heißt, gut für uns zu sorgen unterstützt die Kinder.

 

Leitgedanke der Integration

Für die Integration des Erlebten im workshop gibt es einige Anregungen für unterstützende Schritte,  damit das Erlebte sich stabil integrieren kann.

 

Leitgedanke der Schweigepflicht

-          Für alle Teilnehmenden besteht die Schweigepflicht. Es ist in Ordnung, anderen vom Erlebten in der eigenen Sitzung zu erzählen. Wenn ich etwas von jemand anderem erzählen möchte, muss ich dessen/deren explizite Zustimmung einholen.

-          Die Schweigepflicht gilt auch für Eltern gegenüber ihren Kindern: die Eltern sollten nichts von den Kindern erzählen, wenn diese nicht einverstanden sind.

 

 

Diese Leitgedanken basieren auf den „principles“  von Ray Castellino und wurden von Regina Bücher und Klaus Käppeli übersetzt und bearbeitet, November 2012 / Mai 2014.

 

        

                                                                                    

 

 

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